APAV – „Der Hessische Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt“ der hess. Landesregierung

Als die Ergebnisse der hessischen Landtagswahlen in 2013 vorlagen und sich tatsächlich eine Koalition zwischen CDU und Grünen anbahnte, hätte niemensch für möglich gehalten, dass im Dezember – nur ein paar Wochen später – ein Koalitionsvertrag vorliegen könnte, in dem darüberhinaus noch die Gleichstellung von LSBT*IQ Thema sein könnte.

Unter dem Titel „Gleichstellung verwirklichen“ wurde ein recht allgemein gehaltener Abschnitt im Koalitionsvertrag verankert, mit dem wohl auch die meisten CDU-Abgeordneten d’accord gehen konnten:

„Die freie Entfaltung der Persönlichkeit und volle gesellschaftliche Teilhabe setzen voraus, dass jeder Mensch, ungeachtet seiner sexuellen und geschlechtlichen Identität, gesellschaftliche Akzeptanz erfährt und sein Leben ohne Benachteiligungen und Diskriminierungen gestalten kann. Hessen hat inzwischen eine gute Tradition, für die Akzeptanz von Menschen mit unterschiedlichen sexuellen und geschlechtlichen Identitäten zu werben. Wir sehen uns in der Verantwortung, die freie Entfaltung der Persönlichkeit des oder der Einzelnen zu fördern und sich für ein offenes, diskriminierungsfreies und wertschätzendes Leben aller Menschen in Hessen einzusetzen.“

Im Detail offenbart sich allerdings, dass der „bisher eingeschlagene Weg“ 2013 noch wenig konkrete Vorstellungen davon hatte, wie eine weiterführende Gleichstellung angegangen werden könnte: „Auf der Grundlage des bisher eingeschlagenen Weges […] werden wir zusammen mit den Selbstvertretungsorganisationen der Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen einen Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt erarbeiten.“ Aspekte wie „Coming-Out“ und eine „stärkere Sensibilisierung für das Thema in Schulen auf Basis der bereits vorhandenen SchLAu-Projekte“ sollen hingegen besondere Gewichtung bekommen – bereits vorhandene Dinge, die es auszubauen und zu fördern gilt.

 

Nach einem ersten Runden Tisch im Dezember 2014, in dem das Vorgehen für die Erarbeitung von zu fördernden Projekten und die Bildung erster themenorientierter Arbeitsgruppen vorgenommen wurde, ist der Umsetzungsprozess des „APAV“ (dem „Hessischen Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt“) in vollem Gange.

Seither arbeiten zahlreiche verbandlich organisierte Community-Vertreter, unter ihnen selbstverständlich auch Akteure der Aidshilfen in Hessen, selbstständig in einzelnen thematisch aufgegliederten Arbeitsgruppen – 9 geplante Handlungsfelder des „APAV“, die von „Gesundheit, Pflege und Alter“ über “Kinder, Jugend, Familie“ bis hin zu „Kultur, Freizeit und Sport“ und „Migration“ reichen.

Mit der Vorstellung des Fahrplans und des Erarbeitungsprozesses auf dem 1. Treffen der LSBT*IQ Selbstvertretungsorganisationen mit der ministerialen Leitung Ende Februar 2015, wurden ebenfalls 3 angedachte „Regionale Beteiligungstage“ in einzelnen hessischen Regionen angesetzt.

Diese „Regionalen Beteiligungstage“ sind moderierte Veranstaltungen, die im einzelnen dazu dienen sollen, regionale Bedarfe und Maßnahmenvorschläge für den Aktionsplan auch zusammen mit den Endverbraucher*innen vor Ort, der Community höchstpersönlich also, identifizieren zu können.

Daher ist es auch möglich, sich als Interessierte*r über den jeweiligen „Regionalen Beteiligungstag“ in die einzelnen bereits arbeitenden Arbeitsgruppen einzubringen.

 

Wenn dein Interesse geweckt sein sollte, findest du hier alle wichtigen Termin-Informationen zu den 3 „Regionalen Beteiligungstagen“ in unserem Blog-Kalender.

Kassel: 9.5.2015

Darmstadt: 30.5.2015

Gießen: 13.6.2015

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