lesbisch, jüdisch, schwul

Noch bis zum 27.3.2015 ist die Wanderausstellung lesbisch, jüdisch, schwul des Schwulen Museums Berlin im Gießener Rathaus zu sehen. Sie wird begleitet von einer Veranstaltungsreihe, die in Kooperation mit dem Integrationsbüro der Stadt Gießen, dem Büro für Frauen- und Gleichberechtigungsfragen und der AIDS-Hilfe Gießen e.V. realisiert wird.

Die Ausstellung bildet die Schicksale lesbischer Jüdinnen und schwuler Juden der 1920er ab, die in Wissenschaft, Kunst und Literatur ihren Beitrag zur Emanzipation beider Gruppen leisteten. Die 24 Biografien zeigen das breite Spektrum jüdischer, aber auch homosexueller Verfolgungserfahrungen im Nationalsozialismus auf und tragen zu einer vertieften Erkenntnis über das Schicksal von Menschen bei, die in mehrfacher Weise Stigmatisierung erfahren haben. Neben Magnus Hirschfeld, dem Gründer der weltweit ersten Homosexuellenorganisation, werden Persönlichkeiten wie die Journalistin Felice Schragenheim und Richard Plant portraitiert, aber auch kaum bekannte Biografien wie die von Alice Ascher und Walter Boldes werden in der Wanderausstellung zum ersten Mal einem breiten Publikum vorgestellt.

Am 12.3.2015 um 20Uhr wird im taT, der Studiobühne des Stadttheaters Gießen, das Musikdrama von Jake Heggie FOR A LOOK OR A TOUCH zu sehen sein. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe findet im Anschluss, um 21:15 Uhr, im taT Foyer taTsache eine  Gesprächsrunde zum Thema Homosexualität und Verfolgung statt. Neben dem schwulen Gießener Wirt Martin Kalbfleisch und Holger Kleinert, Mitarbeiter der AIDS-Hilfe Gießen und Mitglied der Selbsthilfeorganisation PRO+ Hessen, werden auch zwei schwule Journalisten aus St. Petersburg, Artur Ahmetgaliev und Aleksandr Izmailov, an dem Gespräch teilnehmen.

Im Atrium des Gießener Rathauses findet am 17.3.2015 eine Lesung mit K.D. Spangenberg mit dem Titel Die schöne Helena statt. Behandelt wird das Schicksal eines deutschen Soldaten, der auf Grund seiner Homosexualität von der NS-Justiz verurteilt wurde und schlussendlich in einer Strafkompanie zu Tode kam.

Weitere Informationen zu den Events der Veranstaltungsreihe und der Ausstellung lesbisch, jüdisch, schwul findest du hier.

Kommentar Verfassen