Sex unter Nachweisgrenze – mit Pornostar Hans Berlin

Am Donnerstag, den 10.08.17 sprach der Pornostar Hans Berlin zu dem Thema „Sex unter Nachweisgrenze“ im Café KOZ im Studierendenhaus der Goethe-Universität. Sympathisch, witzig und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, brachte er den 50 Anwesenden seine Lebensgeschichte als HIV-Positiver und dem speziellen Umgang mit diesem Status in der schwulen Pornobranche näher. „Sex unter der Nachweisgrenze“ ist, wenn HIV-positive Menschen den HI-Virus nicht weitergeben können, weil die Viruslast in ihren Körperflüssigkeiten zu gering ist. Vouraussetzung hierfür ist, dass die Medikamente regelmäßig eingenommen werden und die Viruslast im Blut kontinuierlich vom Arzt gemessen wird. Ist die Viruslast dauerhaft unter der Nachweisgrenze, handelt es sich um Safer-Sex – auch ohne Kondom.

Hans Berlin gewann im Mai auf den „GRABBYS“, der Porno-Preisverleihung in Chicago, eine Auszeichnung für den besten Dreier. Seine Entscheidung, sich während der Dankesrede zu outen, kam aufgrund von Diskriminierungserfahrungen in der Pornobranche zustande. Obwohl HIV-Positive unter der Nachweisgrenze nicht ansteckend sind, werden sie von bestimmten Firmen prinzipiell ausgeschlossen.  Aus diesem Grund will er ein Netzwerk aus HIV-positiven Pornodarstellern aufbauen und die Botschaft U=U (UNDETECTABLE = UNTRANSMITTABLE) verbreiten.

 

Nach der Veranstaltung ließen die Gäste den Abend zusammen mit Hans und den Love Rebels im Raum des queerfeministischen Schwulenreferats ausklingen.

Die Love Rebels sind das Präventionsteam der AIDS-Hilfe Frankfurt e.V.. Wir wollen zeigen, dass es außer dem Kondom noch andere Safer-Sex Möglichkeiten gibt. Unser Anliegen ist, Stigmatisierung von Menschen mit HIV abzubauen.

 

Gemeinsame Veranstalter dieser wundervollen Veranstaltung waren:

Love Rebels
AIDS-Hilfe Frankfurt e.V.
HESSEN IST GEIL!
ICH WEISS WAS ICH TU
Frankfurter SchWule – das queerfeministische Schwulenreferat der Goethe Universität

 

Text: Julian Fischer, Steve Willich
Fotos: Dirk Gene Hagelstein, Johannes Schramm

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