PrEP „Die Pille davor“

Fangen wir mal „vorne“ an.

PrEP (Prä-Expositionsprophylaxe) „Die Pille davor“:
Du nimmst dabei ein HIV-Medikament vorbeugend ein, um dich vor einer Infektion mit HIV zu schützen. Die Wirksamkeit der PrEP ist bei schwulen Männern mit hohem HIV-Ansteckungsrisiko durch mehrere Studien nachgewiesen. Die PrEP wurde im August auch in Deutschland zugelassen.
Es muss allerdings sichergestellt sein, dass Du HIV-negativ bist, um eine Entwicklung von Resistenzen zu vermeiden. Wir raten dringend dazu einen HIV-Schwerpunktarzt zur vorherigen Beratung und Untersuchung aufzusuchen.

Was muss ich beachten/tun, wenn ich die PrEp nehmen will?
Bevor Du die PrEP nehmen kannst, musst Du ein paar Dinge tun und beachten. Vorab braucht es eine eingehende Beratung durch eine Beratungsstelle, in der Regel bieten Aidshilfen eine Beratung an. Dann musst Du in eine Arztpraxis – wir empfehlen eine HIV-Schwerpunktpraxis, denn die kennen sich sehr gut mit den Medikamenten aus. Um sicherzustellen, dass Du mit Beginn der PrEP HIV-negativ bist, muss ein HIV-Test gemacht werden. Das kann bei der Aidshilfe, oder in der Praxis geschehen. Außerdem werden weiter Blutwerte (Nieren, Syphilis) kontrolliert. Regelmäßige STI Checks sind außerdem empfohlen.
Anschließend bekommst Du das Rezept.

VORTEIL: Die PrEP schützt so sicher vor HIV, wie ein Kondom auch. Sie kann durchgehend täglich, aber auch „anlassbezogen“ eingenommen werden. Die anlassbezogene Einnahme des Medikaments funktioniert so: Zwei Pillen am Tag vor dem Sex (mindestens aber 2 Stunden, mehr ist sicherer), am Tag des Sex eine Pille und am Tag nach dem Sex nochmal eine Pille.

NACHTEIL: Die Kosten für das Medikament und die Untersuchungen werden meist nicht von der Kasse übernommen.
Außerdem schützt die PrEP nicht vor anderen sexuell übertragbaren Infektionen.

Weitere Infos zur PrEP findest Du bei IWWIT.

Das Präventionsprojekt der Aidshilfen in Hessen